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Institut für bildende Kunst
Bildende Kunst; Studienzweig Bildende Kunst
Betreuung: Zobernig, Heimo
Film, Würfel,
2011
Abschlussjahr: 2011
16mm-Film (ohne Ton), lackierte Holzkonstruktionen, Projektor
Filmdauer: 23 min.
Mitarbeit: Markus Krispel, Franz Zar
Filmdauer: 23 min.
Mitarbeit: Markus Krispel, Franz Zar
Der 16mm-Film „Im Freien“ wird als Kino-Projektion und als Projektion im Raum präsentiert. Beides sind gleichrangige Erscheinungsformen der Arbeit.
Alle drei Minuten wird ein Film-Bild ausgelöst, Tag und Nacht durchgehend in einer kargen, unberührten Landschaft, den nordischen Sommer über bis zum Herbstbeginn. 24 Stunden Echtzeit werden derart auf 20 Sekunden, die rund 70 Tage und Nächte am Film auf 23 Minuten Projektionszeit komprimiert.
Die filmische Montage erfolgt direkt in der Kamera. Der lineare Verlauf der natürlichen Zeit überträgt sich auf den linearen Filmstreifen. In der Projektion folgt ein Bild auf das andere, wie in der Realzeit eine Momentaufnahme auf die nächste gefolgt ist. Die mechanische Struktur des Films trifft auf die unvorhersehbaren Naturprozesse und den zyklisch wiederkehrenden Verlauf der Tage und der Jahreszeit.
Die analoge und handwerkliche Arbeitsweise, bei der für jedes Bild die Belichtung neu eingestellt, der Ausschnitt präzise kadriert wird, versucht auch bei Nässe und Sturm den Film im Griff zu behalten. Das teilweise Scheitern dieser Bemühungen ist genauso sicht- und spürbar, wie andere Stellen von erfolgreicher filmischer Konstruktion erzählen. Die Ausschnitte der Landschaft dienen weniger als kontemplative Räume, denn als Projektionsflächen, um filmischen Raum, Zeit und Bewegung zu erkunden. Sie bilden einen Aktionsraum für Kamera, Objekte und den Menschen.
Durch die exakte Gestaltung jedes einzelnen Kaders transformieren sich natürliche Prozesse in rein filmische Ereignisse. Passagen mit dokumentarischerem Charakter vermitteln zwischen Naturvorlage und medialer Konstruktion. „Im Freien“ konfrontiert die nicht gestaltete Natur mit vom Menschen Gemachtem und dem Menschen selbst. Der Mensch, ein Fremdkörper an diesem Ort, sucht sein Verhältnis zur Natur und zur Kamera.
Wie der Mensch schalten sich auch verschiedene Objekte zwischen Kamera und Natur. Sie sind künstliche Elemente im natürlichen Raum, künstliche Rhythmen im natürlichen Rhythmus, und begleiten die Bewegung der Kamera von Anhöhen hinunter in einen Canyon und am Ende aus diesem wieder hinaus. In ihrer Funktion sind sie teils rein formale Bildelemente, teils verführen sie dazu, breitere Assoziationsfelder aufzurufen.
Erst der finale Schauplatz des Films gewährt ein erstes Mal die Möglichkeit, räumliche Zusammenhänge der Landschaft zu erkennen. Hier entsteht aus den diversen zuvor aufgetauchten Objekten ein Raum in den unterschiedlichen Ausformungen: Gerüst, Würfel, Haus, Kulisse und zuletzt Projektionsraum. Die nächtliche Schattenprojektion eines Torsos beschließt mit den folgenden, am Kubus aufgemalten Endtiteln den Film. Die installative Projektion hat einen direkten Bezug zu dieser Schlusspassage. Derselbe Kubus wird zum tatsächlichen Projektionsraum für die Vorführung von „Im Freien“. Der Verweis auf die Apparatur des Kinos im Film materialisiert sich also noch einmal in der Betrachtung des Films.
Alle drei Minuten wird ein Film-Bild ausgelöst, Tag und Nacht durchgehend in einer kargen, unberührten Landschaft, den nordischen Sommer über bis zum Herbstbeginn. 24 Stunden Echtzeit werden derart auf 20 Sekunden, die rund 70 Tage und Nächte am Film auf 23 Minuten Projektionszeit komprimiert.
Die filmische Montage erfolgt direkt in der Kamera. Der lineare Verlauf der natürlichen Zeit überträgt sich auf den linearen Filmstreifen. In der Projektion folgt ein Bild auf das andere, wie in der Realzeit eine Momentaufnahme auf die nächste gefolgt ist. Die mechanische Struktur des Films trifft auf die unvorhersehbaren Naturprozesse und den zyklisch wiederkehrenden Verlauf der Tage und der Jahreszeit.
Die analoge und handwerkliche Arbeitsweise, bei der für jedes Bild die Belichtung neu eingestellt, der Ausschnitt präzise kadriert wird, versucht auch bei Nässe und Sturm den Film im Griff zu behalten. Das teilweise Scheitern dieser Bemühungen ist genauso sicht- und spürbar, wie andere Stellen von erfolgreicher filmischer Konstruktion erzählen. Die Ausschnitte der Landschaft dienen weniger als kontemplative Räume, denn als Projektionsflächen, um filmischen Raum, Zeit und Bewegung zu erkunden. Sie bilden einen Aktionsraum für Kamera, Objekte und den Menschen.
Durch die exakte Gestaltung jedes einzelnen Kaders transformieren sich natürliche Prozesse in rein filmische Ereignisse. Passagen mit dokumentarischerem Charakter vermitteln zwischen Naturvorlage und medialer Konstruktion. „Im Freien“ konfrontiert die nicht gestaltete Natur mit vom Menschen Gemachtem und dem Menschen selbst. Der Mensch, ein Fremdkörper an diesem Ort, sucht sein Verhältnis zur Natur und zur Kamera.
Wie der Mensch schalten sich auch verschiedene Objekte zwischen Kamera und Natur. Sie sind künstliche Elemente im natürlichen Raum, künstliche Rhythmen im natürlichen Rhythmus, und begleiten die Bewegung der Kamera von Anhöhen hinunter in einen Canyon und am Ende aus diesem wieder hinaus. In ihrer Funktion sind sie teils rein formale Bildelemente, teils verführen sie dazu, breitere Assoziationsfelder aufzurufen.
Erst der finale Schauplatz des Films gewährt ein erstes Mal die Möglichkeit, räumliche Zusammenhänge der Landschaft zu erkennen. Hier entsteht aus den diversen zuvor aufgetauchten Objekten ein Raum in den unterschiedlichen Ausformungen: Gerüst, Würfel, Haus, Kulisse und zuletzt Projektionsraum. Die nächtliche Schattenprojektion eines Torsos beschließt mit den folgenden, am Kubus aufgemalten Endtiteln den Film. Die installative Projektion hat einen direkten Bezug zu dieser Schlusspassage. Derselbe Kubus wird zum tatsächlichen Projektionsraum für die Vorführung von „Im Freien“. Der Verweis auf die Apparatur des Kinos im Film materialisiert sich also noch einmal in der Betrachtung des Films.