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Institut für bildende Kunst
Bildende Kunst; Studienzweig Bildende Kunst
Betreuung: Zobernig, Heimo
morf, 2011
Abschlussjahr: 2011
Papier in div. Formate, Stifte aller Art, Tafel und Kreide, Stempel, Schreibmaschine
"morf" ist eigentlich ein (Gesellschafts-)Spiel, welches im Rahmen der Diplomarbeit auch präsentiert wurde (1. Auflage produziert 2010). Es wurde ursprünglich, etwa 10 Jahre früher, als etwas völlig anderes als ein Spiel entworfen, nämlich als eine Art Metaspiel – vielleicht als Universalsprache oder alternatives Zahlensystem entworfen, jedenfalls wurzelnd in einer Faszination für ein logisches Formenprinzip.

Ihren künstlerischen Ausdruck findet diese Faszination in verschiedenen (medialen) Formen, wie einer Videoanimation, Drucktechniken und Zeichnungen. Im Vergleich zu anderen Formen der Erklärung begünstigt das Medium "Gesellschaftsspiel" die Kommunikation dieser Faszination in hohem Maße und zeichnet sich durch seine breitere Reichweite aus (Kinder, Senioren, "Kunst-Ferne").

"morf" ist jedoch auch der Titel einer akademischen Abschlussarbeit, und geht damit weit über das präsentierte Spiel hinaus. Wie in vielen anderen Fällen verschiedener Partizipationen an Ausstellungsprojekten (Platte, Auto-"Mehr nicht", etc.) nehme ich die Programmatik eines Titels oftmals "bitter ernst", nicht immer im vollen Bewusstsein und meist mit einem humoristisch-ironistischen Unterton, jedenfalls aber wort-wörtlich.

Abschluss - Morf. Ende - Neustart:

Wenn Kunst ein Denkprozess ist und im Rahmen einer existentiellen Performance jede Sequenz dieses Prozesses als eigenes "Ich" genommen werden darf, dann kann ich hier abschliessend als "Herr November 2011" sagen:

"Kunst existiert für mich nicht mehr, wenigstens nicht in jener uns durch allgemeine normative gesellschaftliche Vereinbarungen gegebenen Form, insb. jener einer, von einer Person X erzeugten, verkäuflichen, singularen "Arbeit". Analytisch verstehe ich sie als kollektive Denk-Ereignisse im Sinne einer immateriellen Synergie, als materialisierte Gedanken beziehungsweise Erinnerungen, die auch als anschlussfähige Kommunikations-Offerten funktionieren können. Das, was bisher (auch) Kunst genannt wurde – ihre systemische und institutionelle Verankerung – betrifft nur noch die Übergangs-Werkzeuge und -Waffen, um zu einer anderen Welt zu gelangen, in der uns solche Fragen schlicht und ergreifend nicht mehr interessieren, weil es spannendere gibt. Die gegenwärtige Funktion der Kunst, als "Tarnmantel" für das Wollen aller Art dienen zu können, ist jedoch fantastisch! Und das ist der Grund, warum wir uns doch noch diese "Arbeit" antun, meine ich."