Direkt zum Inhalt springen
01 von 01
|
|

Institut für das künstlerische Lehramt
Doktoratsstudium der Philosophie; Studienzweig Kunst und kulturwissenschaftliche Studien
Betreuung: Gaugele, Elke | Rupnow, Dirk
Kontaktzonen der Kontaktzonen der Geschichtsvermittlung. Transnationales Lernen über den Holocaust in der postnazistischen Migrationsgesellschaft, 2012
Abschlussjahr: 2012
Wie können die nazistischen Massenverbrechen und der Zweite Weltkrieg in der heutigen Migrationsgesellschaft vermittelt werden? Welche Rolle können Jugendliche und SchülerInnen dabei spielen? Wie können nationale Traditionen der Geschichts- schreibung durch transnationale Perspektiven erweitert, aufgebrochen, ergänzt und hinterfragt werden? Und was bedeutet das für die Gegenwart? Die Dissertation von Nora Sternfeld entwickelt ein theoretisches Instrumentarium für eine aktuelle Geschichtsvermittlungspraxis zum Holocaust. Zentral sind dabei die Perspektiven, die sich für die Geschichtsvermittlung ergeben, wenn die Tatsache der Migrationsgesell- schaft und deren Implikationen für Erinnerungskulturen in einer geteilten Gegenwart ernst genommen werden.

Die Arbeit ist zwischen Theorie und Praxis angesiedelt: Sie ist aus dem Forschungs- und Bildungsprojekt „‚Und was hat das mit mir zu tun?’ Transnationale Geschichtsbilder zur NS-Vergangenheit“ hervorgegangen, das von September 2009 bis August 2011 im Rahmen des Förderprogramms Sparkling Science (BMWF) gefördert und vom Wiener Büro trafo.K umgesetzt wurde. Vor dem Hintergrund der Erfahrungen in der Praxis werden Entwicklungen und Ansätze der Geschichtsdidaktik, der Holocaust Education, der Gedenkstättenpädagogik, der historisch-politischen Bildung, der Migrationspädagogik sowie der Kulturvermittlung aufgearbeitet und kritisch reflektiert.

Methodisch kommt dafür das Konzept der „Contact Zone“ zum Einsatz – ein Begriff, den Mary Louise Pratt und James Clifford geprägt haben und anhand dessen in den letzten Jahren Museen und Bildungsprozesse als Kontexte der Aushandlung geteilter Geschichte(n) gedacht wurden. In der Arbeit wird diese postkoloniale Reklamation für Gedenkstätten und Bildungssituationen neu gedacht. Dabei entstehen Handlungsräume, in denen eine Auseinandersetzung mit dem, was geschehen ist, stattfinden kann, um darüber zu verhandeln, was das für die Gegenwart bedeutet.
Dank an Renate Höllwart, Elke Smodics Kuscher (Büro trafo.K)
Ines Garnitschnig (Sozialwissenschafterin)
Dirk Rupnow (Historiker, Universität Innsbruck)

www.trafo-k.at