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Bühnengestaltung
Bühnengestaltung
Betreuung: Wonder, Erich
Die unsichtbaren Städte, 2012
Abschlussjahr: 2012
Fotografie, Modellbau
420 x 420 x 220 cm
In meiner Rauminstallation „Die unsichtbaren Städte“ wird das Thema Stadt aus Calvinos gleichnamigem Buch herausgearbeitet. Nach ersten Berührungspunkten mit der Stadtsoziologie wollte ich die Herangehensweise an die Stadt von Calvino kennen lernen. Calvino bearbeitet in seinem Buch das Symbol der Stadt. Mit seinen kurzen Beschreibungen von der Erscheinung und dem Charakter der besuchten Städte versucht er verdeckte Strukturen sichtbar zu machen. Diese Strukturen dienten mir als literarische Vorlage, um Stadtfragmente zu entwerfen und diese mit Hilfe eines Modells umzusetzen. Dabei habe ich mich entschlossen, eine Modelllandschaft von fiktiven Städten in einer einzigartigen Anordnung darzustellen.

Für diese Arbeit wählte ich neun von Calvinos fünfundfünfzig parabelartigen Stadtbeschreibungen aus, um diese visuell zu interpretieren. Ich suchte nach räumlichen Lösungen, welche den Betrachter_die Betrachterin die Narration der Geschichte bildlich erfahren lassen sollen.
Neun Fotografien dieser „Blickwinkel“, die von den Modellabschnitten angefertigt wurden, sind der Hauptbestandteil meiner Arbeit. Sie bezeichnen Momentaufnahmen von inszenierten Stadtansichten.
Die Stadtansichten sind auf einem großen Modelltisch präsentiert. Er nimmt in etwa 4 qm im Raum ein und zeigt sich gleichzeitig als mein Arbeitslabor.
Ein mit Folie bespannter Kubus schirmt diesen Tisch vom restlichen Raum ab. An der Außenwand dieser Installation findet der Betrachter_die Betrachterin die „Schnappschüsse“ der Städte.

Calvino siedelte seine Erzählungen weder an einem bestimmten Ort noch zu einer bestimmten historischen Epoche an, sie existieren in einer Welt, welche die Grenzen von Zeit und Raum nicht kennt. Meine Arbeit ist in der heutigen Zeit angesiedelt, da sich so die größte Spannung zwischen Realität und Fiktion herstellen lässt. Um dies zu erreichen habe ich mich architektonisch an heutigen Stadtbildern orientiert.

Es geht in dieser Arbeit um die Spuren, die das in Calvinos Geschichten beschriebene Leben in, auf und zwischen Architektur hinterlässt, und um die Veränderungen und das Verhalten von Räumen, wenn sie etwas erzählen. Die Architektur und auch das Dazwischen wird dafür in Szene gesetzt. Es entstehen somit inszenierte Stadträume und ihre Stadtgeschichten.

Das Modell als Rauminstallation dient mir als „szenografischer Raum“ in dem inszeniert werden kann.
Dank an Prof. Erich Wonder, Daniela Kerck, meine Familie und meine Freunde, insbesondere Jörg Kammerhofer.