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Institut für bildende Kunst
Bildende Kunst; Studienzweig Bildende Kunst
Betreuung: Dertnig, Carola
OszillEntreNous, 2012
Abschlussjahr: 2012
Video
14,37 min.
Dem Video liegt eine Veranstaltung zugrunde, die für den Grossen Saal des Wiener Musikvereins konzipiert wurde. In diesem hochkulturell geprägten Konzertraum der international für seine einzigartige Akustik bekannt ist – man schreibt ihr den „Goldenen Klang“ zu – fand am 23.04.2012 ein Klavierprogramm unter besonderen Vorzeichen statt. Dieser "Goldene Klang" wurde im Rahmen der Veranstaltung durch eine technische Installation ersetzt und für die im Konzertraum Anwesenden ausgeschaltet. Erst auf der Videoebene wird der Klang wieder zum Protagonisten und versetzt die Videorezipient_innen akustisch in die kollektive Konzertsituation.

Der Pianist Paul Gulda spielte am 23.04. eine Klavierimprovisation über verschiedene Stücke auf einem digitalen Bösendorfer Flügel. Der Flügel wurde speziell und erstmalig für diese Veranstaltung stumm geschaltet. 300 Personen im Publikum sowie der Pianist hörten das Konzert ausschließlich über In-Ear Kopfhörer. Das digitale Signal des Flügels wurde direkt in die Kopfhörer übertragen. Das Instrument war im Raum nicht zu hören. Hören konnte man nur die Geräusche, die das Publikum beim Zuhören, der Pianist körperlich beim Spielen erzeugte.

Die Veranstaltung wurde in einer Einstellung gefilmt, die Raumakustik während des gesamten Konzerts über Raummikrophone aufgenommen. Das dabei entstandene Material wird im Rahmen dieser Videoarbeit gezeigt.

Was bleibt, wenn die Attraktion, der Klang des Instruments, wegfällt? Was hört man, wenn man Zuhörenden zuhört?

Auf der Videoebene entsteht das Konzert als Ereigniss durch alle Anwesenden im Konzertraum: Alle im Konzertraum Anwesenden werden zu Geräuschproduzent_innen, Akteur_innen, Performer_innen.