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Institut für bildende Kunst
Bildende Kunst; Studienzweig Bildende Kunst
Betreuung: Zobernig, Heimo
Volume ua vole, 2012
Abschlussjahr: 2012
Der Ausgangspunkt der Arbeit ist das Ermöglichen eines strukturierten Überblicks aus meiner bildhauerischen Praxis der letzten Jahre.

Durch Verschachtelung wie auch Verflechtung mit diversen architektonischen Strukturen werden unterschiedliche Übersetzungsvorgänge erzeugt. Die dadurch gewonnenen Charakterprofile werden schachbrettartig miteinander verwoben. "Rational fassbare Konstruktionen wandeln sich in offene Strukturen, werden verunsichert, – instabil durch den Wechsel von Materialien oder die Verschiebung von Raumverhältnissen."

Ausgewählte modellhafte Objekte und Möbelskulpturen bilden eine Rauminstallation. Die Modelle funktionieren wie ein Labor für unterschiedliche Kategorien und dienen nicht ausschließlich als Vergrößerungsbehelf, sondern auch als Projektionsfläche für Auseinandersetzung mit Form, Material, Funktion und Fragment. Dafür wurden ein Paravent und ein Heft entwickelt. Diese korrespondieren dadurch, dass sie unterschiedliche Rahmen für die Arbeit bieten. Das Format des Paravents wird raumbezogen aus der kürzesten Länge der Galerie abgeleitet. Es wurde dadurch ein mehrfach gefalteter Rahmen geschaffen. Das Paravent besteht aus Holzlatten, Metallstangen und einem gespannten Glasgitternetz auf den Flügeln. Im Raum zentral hängt eine Lampe, die als Skulptur agiert. Unterhalb befindet sich eine fragile Tischkonstruktion mit einer Glasplatte. Darauf steht ein Modell aus Papier, Tixo-Klebeband und Spiegel. Elemente wie Fußsohle, Raster aus Kunststoff, Leuchtfolie und die Gummischlauch-Gummiring-Reißverschluss Komposition werden in poetischen Bildebenen aufeinander generiert. Ebenfalls im Eckbereich findet sich eine bemalte Holzlattenkonstruktion mit Rad.

Diese Elemente sind Zeuge für eine bildhauerische Praxis, die mit einem dichterischen Bildgewinnungs-prozess arbeitet. Aus der Schreibpraxis entstand der Inhalt des Heftes. Es erfasst Wortkombinationen und Satzfragmente. Es fixiert temporäre subtile Momentaufnahmen von Atmosphären und Situationen, die bei der künstlerischen Arbeit auftauchen. Im Heft treffen Bild, Schrift und Zeichnungsvariationen aufeinander. Ich betrachte das Heft als eine mögliche Fußnotenquelle für das Paravent und für die ausgestellten Arbeiten. Einige Sätze wurden ausgewählt und mit der Methode des Anagramms neugestaltet. Beim Anagramm geht es darum, bei einem Wort oder Satz das Kontingent der Buchstaben zu perpetuieren. Bei diesem Wortspiel werden oft neue Sinnkombinationen erkennbar.
Dank ergeht an Heimo Zobernig (Betreuung), Roland Kolnitz, Simone Bader, Ferdinand Schmatz, Renáta Burszán