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Institut für bildende Kunst
Bildende Kunst; Studienzweig Bildende Kunst
Betreuung: Zobernig, Heimo

Failing the Original, 2013–2014

Abschlussjahr: 2014

Fotografiert wurde in folgenden Institutionen:
Fotothek American Academy, Rom
Bibliotheca Hertzianer, Rom
IC-CD - Gabinetto Fotografico Nazionale, Rom
Bildarchiv Foto Marburg, Marburg
Glyptothek der Akademie der bildenden Künste, Wien
Antiken- und Abguss-Sammlung der Philipps Universität, Marburg
Archäologisches Institut der Universitaet Göttingen
Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke, München
Institut für Klassische Archäologie und Antikenmuseum der Universitaet Leipzig
Museio dell`arte classica, Rom
Abguss-Sammlung antiker Plastik, Berlin

Archivmöbel Planung und Konstruktion:
Eric Kläring - Detail und Ausführungsplanung
Bartholomäus Kinner und Sabrine Peer – Konstruktion und Detailausführung

Die Theorien und Diskussionen über die Fotografie als Reproduktionsmedium von Kunstwerken, sowie das Verhältnis zwischen Skulptur und Fotografie sind fast so alt wie das Medium selbst und bilden den Hintergrund meiner Reflexion innerhalb meiner beruflichen Tätigkeit als Fotografin für Museen, Kunstinstitutionen und KünstlerInnen, gleichzeitig hat der berufliche Schwerpunkt mit jener inhaltlichen Auseinandersetzung meine künstlerische Produktion geprägt.

"Failing the Original", ist eine Arbeit, welche ich im Rahmen meines Stipendienaufenthaltes in Rom, 2013 begonnen habe.

Anhand von drei stark rezipierten Skulpturen, deren Marmorkopien in römischen Museen ausgestellt sind, untersuche ich das Verhältnis von Original und Kopie, sowie die Abbildbarkeit der dreidimensionalen Objekte in ein zweidimensionales Medium, die Fotografie.

Gipsabgüsse der Laokoongruppe, des Diskuswerfers und der kapitolinischen Venus befinden sich in etlichen Gipsabgussammlungen weltweit, sie substituieren ihr Vorbild an einem anderen Ort, die Originale konstituieren sich im und durch den Vorgang des Kopierens.

Entgegen der Idee die Originale aufzusuchen, um den Moment des „Hier und Jetzt“ (nach Benjamin) des autonomen Kunstwerkes zu erleben, reise ich in die umgekehrte Richtung und suche Gipsabgusssammlungen auf, um vor Ort Abgüsse der drei ausgewählten Skulpturen zu fotografieren. Durch die Gleichheit und nicht die Verschiedenheit der Situationen, der jeweiligen Abgüsse ist es möglich ihre Unterscheidbarkeit festzuhalten.

Im Gegensatz zur Reprofotografie ist eine Fotografie von einer Skulptur vom ersten Moment an Interpretation, den Kanon der historischen Skulpturenfotografie untersuche ich, indem ich in Bildarchiven historische Fotografien der Originale sichte und reproduziere. Das Thema der Vielansichtigkeit von Skulptur ist anhand gegenwärtiger Objektfotografien, welche mir die einzelnen Gipsabgusssammlungen zur Verfügung stellen, sichtbar.

Das Archivalische ist eng mit der Theorie und Geschichte der Fotografie als Reproduktionsmedium verbunden, meine Fotografien bilden die Grundlage des sich im Aufbau befindlichen Archives, der Archivkörper zeigt die Architektur und die Struktur einer möglichen Ordnung, meines Ablagewesens.

In einem Archiv ist ersichtlich was gesammelt wurde, aber nicht was fehlt, der Sammlung geht ein Ein- und ein Ausschlussmechanismus voraus. Mein Archivkörper hat daher zwei Seiten, eine „öffentliche“ Seite, in welcher eine Auswahl an Fotografien gesammelt und systematisiert zugänglich ist und eine „Prozess“-Seite, an der der Arbeits- und Auswahlprozess ablesbar ist. Ausschussfotos, aber auch noch nicht ausgearbeitete Ideen, Notizen, sowie ein kurzer Film über das Sichten der historischen Fotografien in den Archiven, sind auf dieser Seite sichtbar.

"Failing the Original" befindet sich im Aufbau, einen Zustand der Vollständigkeit wird mein Archiv nie erlangen.

Vielen Dank an alle oben erwähnten Institutionen und Personen, welche meine Arbeit ermöglicht sowie realisiert haben. Weiterer Dank gilt Heimo Zobernig, Simone Bader, Roland Kollnitz, Ruth Lackner, Andreas Berzlanovich, Alba-Marie Rastl, Konrad Dorner und Willi Dorner.

www.lisarastl.com