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Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften
Doktoratsstudium der Philosophie; Studienzweig Kunst und kulturwissenschaftliche Studien
Betreuung: Buchmann, Sabeth | Sonderegger, Ruth
Politische Kunst-Kritik | Zwischen Jacques Rancière und Theodor W. Adorno,
2015
Abschlussjahr: 2015
Ausgehend von im Kunstfeld aktuell omnipräsenten „Kritikalitäts“-Ansprüchen einerseits und Zeitdiagnosen, die mit Blick auf den Neoliberalismus jedes kritische und emanzipatorische Potenzial von Kunst verabschieden, andererseits widmet sich meine Dissertation der Frage: Wie verhalten sich ästhetische Offenheit und künstlerische Autonomie zu kritischer Positionierung und emanzipatorischer Politik?
Ich setze an bei einer vergleichenden Auseinandersetzung mit Jacques Rancière und Theodor W. Adorno. Beide Denker verorten Kunstautonomie in einer inhärenten Beziehung zu Herrschaftskritik und Emanzipation; sie liefern – in teils verwandten, teils konträren Argumenten – wertvolle Ansätze, mittels derer sich Kritikalität differenzieren und überprüfen, aber auch weitertreiben lässt. Indem ich die Argumentationen, Potenziale und Grenzen ihrer Theorien herausarbeite, will ich verhärtete Sackgassen aktueller Debatten um Kunst und Kritik/Politik wieder öffnen. Jenseits tradierter Frontstellungen von Autonomie oder Heteronomie, Formalismus oder Inhaltismus, subjektiver Erfahrung oder objektivem Werk unternimmt meine Arbeit mit Adorno und Rancière eine Verteidigung von kontextspezifischer Kunstkritik und relationaler ästhetischer Autonomie.
Komplementär zur theoretischen Analyse stehen dabei „Konkretionen“. Dort diskutiere ich eingehend einzelne künstlerische Arbeiten von Vincent Meessen, Mareike Bernien & Kestin Schroedinger und Judith Raum, die ästhetische Form und thematische Inhalte in ein fruchtbares Spannungsverhältnis setzen. Die Konkretionen untersuchen meine Forschungsfrage an konkretem Material – weniger als beispielhafte Veranschaulichung, sondern vielmehr um die theoretischen Konzepte kontextspezifisch weiterzudenken, zu aktualisieren und zu ergänzen. Dabei wird nicht zuletzt deutlich, dass philosophische Ästhetik notwendig Kunstkritik sein muss und dass Kunstvermittlung eine Schlüsselrolle für das kritisch-emanzipatorische Potenzial von Kunst spielt.
In der Konfrontation von Rancières Ruf nach emanzipativer Betrachter_innenaktivierung und Adornos Insistieren auf der kritischen Objektivität der Werke schlage ich eine Form der Kunstkritik vor, die sich als streitbare Positionierung zwischen konkretem Werk und gesellschaftlicher Welt versteht. Darüber hinaus plädiere ich (als Korrektur an Adorno wie an Rancière) für eine transversale Kunstvermittlung, die sozialen Heterogenitäten Rechnung trägt, indem sie als eine mehrstimmige und kollaborative Unternehmung auftritt.
Ich setze an bei einer vergleichenden Auseinandersetzung mit Jacques Rancière und Theodor W. Adorno. Beide Denker verorten Kunstautonomie in einer inhärenten Beziehung zu Herrschaftskritik und Emanzipation; sie liefern – in teils verwandten, teils konträren Argumenten – wertvolle Ansätze, mittels derer sich Kritikalität differenzieren und überprüfen, aber auch weitertreiben lässt. Indem ich die Argumentationen, Potenziale und Grenzen ihrer Theorien herausarbeite, will ich verhärtete Sackgassen aktueller Debatten um Kunst und Kritik/Politik wieder öffnen. Jenseits tradierter Frontstellungen von Autonomie oder Heteronomie, Formalismus oder Inhaltismus, subjektiver Erfahrung oder objektivem Werk unternimmt meine Arbeit mit Adorno und Rancière eine Verteidigung von kontextspezifischer Kunstkritik und relationaler ästhetischer Autonomie.
Komplementär zur theoretischen Analyse stehen dabei „Konkretionen“. Dort diskutiere ich eingehend einzelne künstlerische Arbeiten von Vincent Meessen, Mareike Bernien & Kestin Schroedinger und Judith Raum, die ästhetische Form und thematische Inhalte in ein fruchtbares Spannungsverhältnis setzen. Die Konkretionen untersuchen meine Forschungsfrage an konkretem Material – weniger als beispielhafte Veranschaulichung, sondern vielmehr um die theoretischen Konzepte kontextspezifisch weiterzudenken, zu aktualisieren und zu ergänzen. Dabei wird nicht zuletzt deutlich, dass philosophische Ästhetik notwendig Kunstkritik sein muss und dass Kunstvermittlung eine Schlüsselrolle für das kritisch-emanzipatorische Potenzial von Kunst spielt.
In der Konfrontation von Rancières Ruf nach emanzipativer Betrachter_innenaktivierung und Adornos Insistieren auf der kritischen Objektivität der Werke schlage ich eine Form der Kunstkritik vor, die sich als streitbare Positionierung zwischen konkretem Werk und gesellschaftlicher Welt versteht. Darüber hinaus plädiere ich (als Korrektur an Adorno wie an Rancière) für eine transversale Kunstvermittlung, die sozialen Heterogenitäten Rechnung trägt, indem sie als eine mehrstimmige und kollaborative Unternehmung auftritt.
Dank an Ruth Sonderegger und Sabeth Buchmann.