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Institut für Konservierung-Restaurierung
Konservierung und Restaurierung
Betreuung: Baatz, Wolfgang
Fünfmal gefaltet um die Welt: Die Untersuchung, Beschreibung und Konservierung-Restaurierung eines japanischen Paravents aus der Edo-Zeit mit einer Malerei der Kanō-Dynastie (Privatbesitz), 2020
Abschlussjahr: 2020
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Beschreibung, Untersuchung, Konservierung-Restaurierung eines japanischen Paravents aus der Edo-Zeit mit einer unsignierten Malerei, die der Kanō-Schule zugeschrieben werden kann. Das Werk wird in einen größeren kunst- und kulturhistorischen Kontext eingebettet; die Darstellung sowie deren symbolischer Gehalt werden beschrieben, einige Vergleichswerke werden vorgestellt, es wird versucht die Herkunft des Werkes zu rekonstruieren und ein allgemeiner Teil beschäftigt sich mit der Verwendung und Bedeutung von Paravents in Japan. Neben der Beschreibung des technologischen Aufbaus von Paravents, werden die Techniken und Materialien der vorliegenden Malerei beschrieben und die Befunde mit traditionellen Praktiken in Japan verglichen. Im Zuge der Untersuchungen an den grünen Malschichten wurden neben Malachit weitere natürliche kupferhaltige Mineralien mit Arsenanteilen nachgewiesen; dies stellt eine Abweichung zu den Angaben in der Literatur dar und wird im Weiteren diskutiert. Die Schäden am Werk umfassen ein zerrissenes Gelenk, einen möglichen Schädlingsbefall des inneren Holzgerüsts, gefährdete Malschichten und Übermalungen, welche besonders im Bereich der großflächig angelegten Blattvergoldungen die Wahrnehmung des Werkes verändern. Das Trägerpapier ist insgesamt brüchig und weist viele Risse und gebrochene Falten auf. Im Zuge einer Erstellung des Restaurierkonzepts werden, neben der Evaluierung des Zustands, die Ansätze akademisch westlicher Konservierung-Restaurierung und traditionell Japanischer einandern gegenüber gestellt und diskutiert. Der daraus resultierende Ansatz legt den Schwerpunkt auf die Erhaltung von Gebrauchsspuren und beschränkt die Eingriffe auf Stabilisierungsmaßnahmen und eine Harmonisierung des optischen Gesamtbildes des Werkes. Im Rahmen der Konservierung-Restaurierung wurde durch eine Sauerstoffmangelatmosphäre der Schädlingsbefall behandelt, Sicherungen der Malschichten vorgenommen, das Gelenk stabilisiert, mittels Agar-Gel und Gelatine die Übermalungen reduziert und neue Retuschen eingebracht.
Dank an Dr.in M.Sc. Kyujin Ahn, Univ. Prof. Wolfgang Baatz, VL Dipl.-Ing.in Dr.in rer.nat. Tatjana Bayerová, Dr.in Renáta Burszán, Dr.in Sigrid Eyb-Green, Sophie Fürnkranz, Caroline Göllner, Mag.a Verena Graf, Hakamada Hisashi, Ass. Prof. Dipl. Ing. Dr. techn. Erich Halwax, Ernst-Georg Hammerschmid, Prof. Hayakawa Yasuhiro, Mag. Richard Hilbert, Dr.in Isabella Kaml, Dr. Kato Masato, Kimishima Takayuki, M.A. Kusunoki Kyoko, Mag.a Mag.a Uta Landwehr, Dr. Dipl.-Ing. Robert Linke, Mag.a Beate Murr, M.A. Oda Momoko, Dr.in Okawara Noriko, Mag.a Doris Pitour, Dipl.-Rest.in Katharina Plate, Mag.a Bettina Sánchez Romero, O.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Manfred Schreiner, Mag.a Junko Sonderegger, Suzuki Haruhiko, Dr. Wilfried Vetter, Dipl.-Rest. Christoph Waller, Watanabe , Motohiko, Dr. phil. Johannes Wieninger, M.A. Yamada Yuko