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Institut für bildende Kunst
Bildende Kunst; Studienzweig Bildende Kunst
Betreuung: Schwarzwald, Christian
For the Moment and for the Record,
2021
Abschlussjahr: 2021
Basierend auf der Idee, eine Interaktion zwischen zwei Körpern zu konstruieren, zeigt die Sound Installation zwei Körper, die ihre physische Präsenz benötigen, um ihre Eigenschaften zu demonstrieren. Durch das Schwingen des Pendels werden die Saiten der E-Gitarre gestreift, wobei diese Berührungen und die von ihnen erzeugten Töne den Impuls über ein Arduino an das Pendel zurücksenden. Das Pendel wird durch die Frequenzen der verstärkten Gitarre in Schwingung gehalten. Durch Umwandlung des analogen Gitarrensignals in ein digitales
Signal (Arduino) wird ein autarker Kreislauf erzeugt.
www.ernstlima.com
www.ernstlimaaudio.com
E-Gitarre, Verstärker, Arduino, Synthesizer, Pendel
Maße resp. Dauer: permanente Sound Installation
Signal (Arduino) wird ein autarker Kreislauf erzeugt.
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E-Gitarre, Verstärker, Arduino, Synthesizer, Pendel
Maße resp. Dauer: permanente Sound Installation
Meine Diplomarbeit beschäftigt sich mit der gegenwärtigen menschlichen Kommunikation, die von Digitalität und Bildschirmen dominiert wird, bei der die Notwendigkeit der physischen Präsenz der Kommunikationspartner_in immer obsoleter zu werden droht.
Vor drei Jahren ist mir bewusst geworden, dass einige Menschen in meinem Leben immer kürzer angebunden waren und viele Verbindungen nur noch über Bildschirme und soziale Netzwerke aufrechterhalten blieben. Diese Unverbindlichkeit im physischen Leben und die allzeitliche Präsenz einer Social Media Persona am Screen gaben mir den Eindruck, dass die Kontakte von einem Miteinander zu einem allgegenwärtigen und doch einsamen Nebeneinander verkommen. Das Fehlen der physischen Präsenz in einem Raum nimmt unserer Kommunikation wichtige zwischenmenschliche Details, welche unterschiedliche Relevanz für die Wahrnehmung einer Nachricht haben.
In dieser Zeit hatte ich einen Traum, in dem eine Art Foucaultsches Pendel über einer Gitarre schwang. Dieses Pendel bewegte sich nur durch die Berührung der Gitarrensaiten, deren Frequenzen den Impuls gaben, das Pendel zum Schwingen zu bringen. Ausgehend von diesem Traum habe ich mich in den folgenden Monaten damit auseinandergesetzt, wie ich zwei Körper in einem physischen Raum verbinden kann, deren Eigenschaften nur durch den direkten physischen Kontakt mit dem jeweils anderen wahrnehmbar werden.
In meiner Arbeit übersetze ich den Traum in eine Rauminstallation und lehne mich an die Überlegungen von Vilém Flusser an: In der Gegenüberstellung dieser zwei Körper wird deren Berührung zum Klang/zur Geste – die Geste zur Mitteilung. Sie sagt nicht eigentlich etwas, sondern zeigt das In-der-Sprache-Sein des Menschen als reine Mittelbarkeit. Ihrem inneren Wesen nach ist die Geste auch das „Sich-in-der-Sprache-nicht-zurechtfinden“. Eine Geste des Zeigens, die sich an andere Menschen richtet als ein Vorgang zwischen Menschen, kann den Charakter eines sozialen Gestus – auch in der Musik – annehmen. Ausschlaggebend ist aber nicht nur, was gesagt und getan wird, sondern wie. Das Wie einer Geste, ihre „Gestimmtheit“ sowie ihre Wirkung lösen eine Geste „aus ihrem ursprünglichen Kontext.“ „So ist die Geste auch nicht der Bereich eines Zwecks an sich, sondern der einer reinen und zwecklosen Mittelbarkeit, die sich dem Menschen mitteilt.“ Ist bereits „das in der Sprache zur Qualität Erhobene das Nichtgesagte, Nichtartikulierte“, so wäre in der Musik das zur Qualität erhobene das Nichtanalysierbare, nicht Notierbare, vielleicht auch das, was über das Artikulierbare hinausgeht.
So kann die Berührung/die Geste der beiden Körper als Metainformation gelesen werden, deren Wirkung die eigentlichen Information erst bestimmt.
Ihr physisches Aufeinandertreffen soll die hier erforschte Dimension des Klangs als Kraft und Phänomen des Kontakts mit (und von) menschlichen Körpern, innerhalb eines Raums spürbar machen.
Vor drei Jahren ist mir bewusst geworden, dass einige Menschen in meinem Leben immer kürzer angebunden waren und viele Verbindungen nur noch über Bildschirme und soziale Netzwerke aufrechterhalten blieben. Diese Unverbindlichkeit im physischen Leben und die allzeitliche Präsenz einer Social Media Persona am Screen gaben mir den Eindruck, dass die Kontakte von einem Miteinander zu einem allgegenwärtigen und doch einsamen Nebeneinander verkommen. Das Fehlen der physischen Präsenz in einem Raum nimmt unserer Kommunikation wichtige zwischenmenschliche Details, welche unterschiedliche Relevanz für die Wahrnehmung einer Nachricht haben.
In dieser Zeit hatte ich einen Traum, in dem eine Art Foucaultsches Pendel über einer Gitarre schwang. Dieses Pendel bewegte sich nur durch die Berührung der Gitarrensaiten, deren Frequenzen den Impuls gaben, das Pendel zum Schwingen zu bringen. Ausgehend von diesem Traum habe ich mich in den folgenden Monaten damit auseinandergesetzt, wie ich zwei Körper in einem physischen Raum verbinden kann, deren Eigenschaften nur durch den direkten physischen Kontakt mit dem jeweils anderen wahrnehmbar werden.
In meiner Arbeit übersetze ich den Traum in eine Rauminstallation und lehne mich an die Überlegungen von Vilém Flusser an: In der Gegenüberstellung dieser zwei Körper wird deren Berührung zum Klang/zur Geste – die Geste zur Mitteilung. Sie sagt nicht eigentlich etwas, sondern zeigt das In-der-Sprache-Sein des Menschen als reine Mittelbarkeit. Ihrem inneren Wesen nach ist die Geste auch das „Sich-in-der-Sprache-nicht-zurechtfinden“. Eine Geste des Zeigens, die sich an andere Menschen richtet als ein Vorgang zwischen Menschen, kann den Charakter eines sozialen Gestus – auch in der Musik – annehmen. Ausschlaggebend ist aber nicht nur, was gesagt und getan wird, sondern wie. Das Wie einer Geste, ihre „Gestimmtheit“ sowie ihre Wirkung lösen eine Geste „aus ihrem ursprünglichen Kontext.“ „So ist die Geste auch nicht der Bereich eines Zwecks an sich, sondern der einer reinen und zwecklosen Mittelbarkeit, die sich dem Menschen mitteilt.“ Ist bereits „das in der Sprache zur Qualität Erhobene das Nichtgesagte, Nichtartikulierte“, so wäre in der Musik das zur Qualität erhobene das Nichtanalysierbare, nicht Notierbare, vielleicht auch das, was über das Artikulierbare hinausgeht.
So kann die Berührung/die Geste der beiden Körper als Metainformation gelesen werden, deren Wirkung die eigentlichen Information erst bestimmt.
Ihr physisches Aufeinandertreffen soll die hier erforschte Dimension des Klangs als Kraft und Phänomen des Kontakts mit (und von) menschlichen Körpern, innerhalb eines Raums spürbar machen.
Danke an alle die mein Projekt unterstützt haben:
TECHNIK
Per R. Ø. Salkowitsch
Richard Reisenberger
Matthias Hammer
SPONSORING
Akademie der bildenden Künste Wien
DOKUMENTATION
Jessica Zekar
Christiane Peschek
www.ernstlimaaudio.com/for-the-moment-and-for-the-record
TECHNIK
Per R. Ø. Salkowitsch
Richard Reisenberger
Matthias Hammer
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Christiane Peschek
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