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Institut für Konservierung-Restaurierung
Konservierung und Restaurierung
Betreuung: Baatz, Wolfgang
Konservierung-Restaurierung eines durch Vandalismus beschädigten Gemäldes - Retusche großflächiger Fehlstellen auf schwarzer, monochromer Malschicht: „Übermalte Landschaft", Arnulf Rainer (1960), 2020–2021
Abschlussjahr: 2021
Öl auf Leinwand, 201 x 130 cm
Das abstrakte Gemälde „Übermalte Landschaft“ (1960) des österreichischen Künstlers Arnulf Rainer befindet sich aufgrund seiner bewegten Geschichte in einem substanzreduzierten Zustand. Im Jahr 1994 wurde das schwarze monochrome Kunstwerk durch Vandalismus mit roter Ölfarbe großflächig beschädigt. Eine darauffolgende Restaurierung führte durch Einsatz abbeizender Mittel zu erheblichen Malschichtverlusten. Fettsäureausblühungen und Schmutzablagerungen beeinträchtigen die ästhetische Qualität des ungefirnissten Bildes zusätzlich. Die Wasserempfindlichkeit und weiche Oberfläche der Ölmalerei erschweren die Konservierung.

Diese Diplomarbeit beschäftigt sich zunächst eingehend mit dem technologischen Aufbau und dem Erhaltungszustand des Kunstwerks, die Untersuchungen wurden mittels Fourier-Transformations-Infrarotspektroskopie (FTIR) und Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) unterstützt. Ein Interview mit dem Künstler erweiterte das Verständnis für die künstlerische Intention und charakteristische Maltechnik von Arnulf Rainer.

Auf den Untersuchungsergebnissen basierend, wurde ein Maßnahmenkonzept zur Konservierung und Restaurierung des Gemäldes erstellt mit Fokus auf die Fehlstellenintegrierung zur Wiederherstellung der visuellen Integrität des Kunstwerkes. Nach umfangreichen Testreihen wurde die wasserempfindliche und zum Teil weiche Ölmalschicht mit Agar-Gelen gereinigt. Im Zusammenhang mit der Retusche auf originaler Substanz werden die spezifischen materiellen und ästhetischen Anforderungen an die Retuschiermaterialien diskutiert. Die Golden MSA Conservation Paints wurden als geeignetes Material bewertet und im Rahmen der Diplomarbeit exemplarisch auf einer Musterfläche angewendet.
Dank an o. Univ. Prof. DI Mag. Wolfgang Baatz und Mag.a Dr.in Anke Schäning