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Institut für bildende Kunst
Bildende Kunst; Studienzweig Bildende Kunst
Betreuung: Zobernig, Heimo
Ohne Titel, 2021
Abschlussjahr: 2021
„Im Grunde hatten die Wälder auch helle Stellen, und eigentlich waren diese sogar in der Mehrzahl ‒ eigentlich waren sie das Bestimmende. Aber diese Art Helligkeit, so Lucie, tat nur den Augen weh.“ (1)

In Peter Handkes Erzählung „Lucie im Wald mit dem Dingsda" geht es um ein Mädchen, das mit ihrem Vater regelmäßig in den Wald geht, um Zeug, Kram, Krimskrams, Dingsbums zu suchen. Immer wenn sich Lucie und ihr Vater im Wald befinden, wird die Sprache abgehackter. Die Sätze sind entweder kurz und stotternd oder entwickeln sich zu mäandrierenden Langsätzen. Die Begriffe verflüchtigen sich.

„Was da tropft, sind diese »Dingsbums« oder »Herrlichkeiten«, derentwegen der Vater immer wieder in den Wald geht, die die Mutter hingegen abschätzig »Mulms« nennt und schon lange nicht mehr essen mag. Lucie aber kommt ab und zu – wenn auch ohne große Begeisterung – mit in den Wald, und dann findet sie sogar viele der »Wäldersattsamkeiten«, weiß die Namen der verschiedenen Arten, kennt ihre Geheimnisse.“ (1)

Die Geschichte handelt von einer Andersartigkeit, von Beziehung, Alltag und Problemen und dem Geschichtenerzählen an sich. Der Wald ist dabei ein Ort, an dem sich kausale Zusammenhänge verlieren und Irrtümer entstehen, aber auch utopische Vorstellung Form annehmen können.

Den Skulpturen und Zeichnungen ist gemeinsam, dass viel auf der Makroebene stattfindet. In ihrem Gerade-Ausreichen, um eine Skulptur zu sein, gehen die Skulpturen in ein Extrem. Sie bestehen aus dünnen Stangen, die mit Löchern durchbohrt sind. In wenigen dieser Löcher sind Verzweigungen angebracht. Die Zeichnungen zeigen gewebte Stoffe. Vergrößerung und Verkleinerung spielen dabei eine Rolle. Was sich in der Nahaufnahme verdichten sollte, wird transparent. Was als Analyse beginnt, verliert sich. Die Holzplatte funktioniert als Vermittler im Raum.

(1) Peter Handke: Lucie im Wald mit den Dingsda.