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Institut für bildende Kunst
Bildende Kunst; Studienzweig Bildende Kunst
Betreuung: Grzinic, Marina
FABRIK, ARBEITERIN, MASCHINE & HÄNDE | Der Körper als Wahrnehmungsapparatur – Die Fabrik als Erinnerungsort,
2021
Abschlussjahr: 2021
Mit "FABRIK, ARBEITERIN, MASCHINE & HÄNDE" begibt sich die Arbeit auf die Suche nach der Schnittstelle zwischen menschlichem Körper und Maschine im Zusammenhang mit der Oral History der Arbeitsmigration in Bezug auf die ehemalige Lodenfrey-Textilfabrik in Bad Ischl. Die Historisierung und Visualisierung als Form und Funktion des kollektiven Erinnerns als künstlerische Praxis, das körperliche Gedächtnis und ihre Konditionierung stehen im Fokus dieses Konzepts. Das dialektische Verhältnis zwischen Mensch und Maschine, ihre räumliche und zeitliche Beziehung, ein nicht-essentalistisches Konzept entgegen einer dominanten Erzähl- und Visualisierweise. Die Arbeit bewegt sich zwischen historischen Fakten und kritischen Reflexionen. Lodenfrey zählt zu den größten und traditionsreichsten Mode- und Trachtenhäusern im Salzkammergut. Die Textilfabrik Lodenfrey hat Bad Ischl und die Umgebung geprägt wie kein anderer Arbeitgeber. Das Münchener Traditionsunternehmen wurde mit der Herstellung von qualitativ hochwertigen Mänteln bekannt. Während die nationale und hegemoniale Geschichtsschreibung (“approached group”) versucht, ein ,,einheitlich homogenes Bild" zu schaffen, konzentriert sich die Arbeit auf die Erforschung, Verschriftlichung, Visualisierung und die künstlerische Auseinandersetzung mit den Erfahrungen von Migrant:innen. Aus einer repräsentationskritischen, intersektional postkolonial-feministischen Perspektive sollen dominierende Erzählungen und das kollektive Gedächtnis hinterfragt und subversive Strategien dekonstruiert werden. Dabei wird die eigene Position als Künstler:in und Sprecher:in, die bestimmte strukturelle Privilegien und Erfahrungen hat neu zugeordnet und hinterfragt. Wie kann eine kritische Repräsentation von den Arbeiter:innen der Lodenfrey Fabrik aussehen, ohne hegemoniale Denkmuster zu reproduzieren? Welche Bilder, also Repräsentanten, müssen abgelegt und ausgetauscht werden? Wie können sie sich politisch repräsentieren, ohne repräsentiert zu werden? Mit digitaler Malerei und bewegten Bildern, gedruckt und projiziert auf Textilien und durch die subjektive Erzählhaltung der Arbeiter:innen werden die unterschiedlichen Erfahrungen sowohl als individuelle Erzählungen als auch als kollektive Erfahrungen beleuchtet. Persönliche Objekte, Bilder und Geschichten werden zu einer gemeinsamen historischen Erzählung und Erinnerung. Multiple und hybride Lebensgeschichten der Menschen, die für die hohe Lebensqualität in der Region gesorgt haben, werden sichtbar, erzeugen ein Gegenbild zur hegemonialen Geschichtsschreibung und öffnen einen vielschichtigen und diskursiven Raum. Zugehörigkeiten werden nicht durch Herkunft bestimmt, sondern transnational durch gemeinsame Tätigkeiten – konträr zu einem statischen Verständnis von Identität, hin zu einer multidirektionalen Erinnerung. Wessen Geschichten werden erzählt, wer erzählt und für wen? Welche Geschichten sind sichtbar? Wer definiert Wissensinhalte?
Credits:
Sounddesign: Juri Jakob Vân Baumgartner & Betül Seyma Küpeli
Archiv von Jean Pierre Robin / Lodenfrey
Foto: Karin Cheng, Romy Kolb, Luisa Unger, Betül Seyma Küpeli
Herzlichen Dank an:
Marina Grzinic, Cansu Berksan, Sümeyra Küpeli, Ayse Küpeli, Maren Grimm, Romy Kolb, Karin Cheng, Juri Jakob Vân Baumgartner, Seba Kayan, Mahmut Mirzanli, Yasin Haberler, Tugba Küpeli, Duygu Ercetin, Liesa Kovacs, Cana Bilir-Meier, Eray Uysal, Mia Krezic, Luisa Unger, Katarzyna Winiecka, Tile von Damm, Verena Schäffer, Andrea Hummer, Marx Gilbert, Richard Reisenberger
Im Rahmen meiner Recherchen habe ich zahlreiche Gespräche mit ehemaligen Arbeiter:innen der Firma Lodenfrey und ihren Angehörigen geführt. Ich möchte mich bei den folgenden Personen herzlich für ihre Geschichten und das mir geschenkte Vertrauen bedanken:
Aysel Aksoy, Nurşen Aydın, Gamze Aydın, Huriye Erbiş, Salma Salam Fareed, Zuhra Gromilic, Gül Hastürk, Maria Huemer, Denisa Husić, Nusret Husić, Elif Kaypak, Merdiye Kul, Ružica Miličević, Şadiye Özçıtak, Servet Sarı, Günay Sert, Ikbal Banu Sert, Meyra Sert, Güler Taş, Emine Tuncer, Şenay Uğurlu, Naile Yavuyarslan
Danke an die Mitarbeiter:innen von Lodenfrey:
Ilse Gamsjäger und Jean-Pierre Robin (Lodenfrey)
www.betulseymakupeli.net
Sounddesign: Juri Jakob Vân Baumgartner & Betül Seyma Küpeli
Archiv von Jean Pierre Robin / Lodenfrey
Foto: Karin Cheng, Romy Kolb, Luisa Unger, Betül Seyma Küpeli
Herzlichen Dank an:
Marina Grzinic, Cansu Berksan, Sümeyra Küpeli, Ayse Küpeli, Maren Grimm, Romy Kolb, Karin Cheng, Juri Jakob Vân Baumgartner, Seba Kayan, Mahmut Mirzanli, Yasin Haberler, Tugba Küpeli, Duygu Ercetin, Liesa Kovacs, Cana Bilir-Meier, Eray Uysal, Mia Krezic, Luisa Unger, Katarzyna Winiecka, Tile von Damm, Verena Schäffer, Andrea Hummer, Marx Gilbert, Richard Reisenberger
Im Rahmen meiner Recherchen habe ich zahlreiche Gespräche mit ehemaligen Arbeiter:innen der Firma Lodenfrey und ihren Angehörigen geführt. Ich möchte mich bei den folgenden Personen herzlich für ihre Geschichten und das mir geschenkte Vertrauen bedanken:
Aysel Aksoy, Nurşen Aydın, Gamze Aydın, Huriye Erbiş, Salma Salam Fareed, Zuhra Gromilic, Gül Hastürk, Maria Huemer, Denisa Husić, Nusret Husić, Elif Kaypak, Merdiye Kul, Ružica Miličević, Şadiye Özçıtak, Servet Sarı, Günay Sert, Ikbal Banu Sert, Meyra Sert, Güler Taş, Emine Tuncer, Şenay Uğurlu, Naile Yavuyarslan
Danke an die Mitarbeiter:innen von Lodenfrey:
Ilse Gamsjäger und Jean-Pierre Robin (Lodenfrey)
www.betulseymakupeli.net