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Institut für Kunst und Architektur
Masterstudium; Architektur
Betreuung: Tschapeller, Wolfgang
Ein Raum mit Ausblick. Eine filmische Nachstellung von alltäglichen räumlichen Routinen (…wie souffliert von Marcel), 2021
Abschlussjahr: 2021
Spielengine, Bett, Kabel, Architektur Modelle, Zeichnungen auf Apothekerpapier, Schläfer_in
Das Forschungsziel dieser Arbeit ist es den Wohn- und Arbeitsraum von Marcel Proust digital zu rekonstruieren. Die grundlegende Fragestellung dabei ist: Was hat Marcel Proust gesehen, als er den „Madeleine Moment“ für sein Werk „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ geschrieben hat. Das Konzept in diesem Fall bringt zwei Elemente zueinander - Das Atelier und das Kunstwerk. Raum wird in diesem Fall als ein bedingendes Element der Entstehung von Kunstwerken verstanden. Durch die Kombination dieser beiden Elemente ergeben sich neue Lesearten und Sichtweisen auf vermeintlich rezipierte Kunstwerke.
Durch eine eingehende Untersuchung wissenschaftlicher Biografien und Memoiren seiner Haushälterin, Celeste Albaret, sowie anhand visueller Recherche von Museumsexponaten, wird der Raum von Proust digital rekonstruiert und nacherzählt. Die hieraus resultierende filmische Arbeit versucht, das Gesehene über das menschliche Sehen zu erweitern und die verborgenen Räume in Prousts Zimmer sichtbar zu machen.

Die vorliegende Arbeit soll sich dem Thema der Rekonstruktion des Wohnraums von Marcel Prousts beschäftigen. Dahingehend wird untersucht, neue Erkenntnisse aus der Beziehung von Kunstwerk und Produktionsumwelt zu gewinnen. Im ersten Abschnitt wird Prousts Leben und seine räumlichen Situationen recherchiert. Darauffolgend wird die Methodik der Wiederholung als Entwurfswerkzeug näher beleuchtet. Im finalen Abschnitt erfolgt die Annäherung an eine mediale Vermittlung der untersuchten Gegenstände.

Die Bettkammer ist hier von entscheidender architektonischer Bedeutung. Die Dringlichkeit dieser Arbeit entsteht aus der Beobachtung, dass die architektonische Raumproduktion derzeit in eine Art Cockpitsimulation mit Autopilot geraten ist. Oder: Warum besitzen wir kein Außen mehr? Das Ausufern der Serialität sowie das Interesse an der völligen Zerlegung von Architektur in ihre tektonischen Elemente bedarf einer neuen Bewertung der architektonischen Praxis. Neben einer statischen sowie ausufernden dynamischen Wiederholung der Elemente versucht diese Thesis in einem anderen repetitiven Modus zu operieren. In diesem Sinne versetzt sich diese Arbeit in die kleinste mögliche Einheit räumlicher Zustände: Das Bett in der Stadt.
Dank an alle Mitwirkenden:
Souffleur: Marcel Proust, Supervisor: Werner Skvara, Wolfgang Tschapeller, Regie Assistance: Christina Ehrmann, Sleeper: Mona Abdel Baky, Voice-Over: Jessica Fisher, Frieda Zapf, Technical Assistance: Manuel Gruber, Graphic Advisor: Florian Röthel; Research Assistant: Christina Ehrmann, Elisa Mazagg, Prop Making: Marcella Brunner, Peter Gruber, Manuel Gruber; Proof Reading: Mona Steinmetzer, Clara Fickl, Christina Ehrmann, Dorothea Ehrmann