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geb. 1975
Institut für bildende Kunst
Bildende Kunst; Studienzweig Bildende Kunst
Betreuung: Dertnig, Carola
Getting my name up there – rearranged visions of five female artists revisited after ten years, 2010
Abschlussjahr: 2010
Cast: Jackie Luther, Sara Landeau, Nicole Franch, Mollie King, Carolyn „Honeychild“ Coleman, Lucy Murphy

Kamera: Ferdinand Cibulka
Sound Mix: Philipp König
Voice Over: Ellen Huber
New York Support: Dave Spalding
Project Support: Carola Dertnig
Text Support: Wolfgang Popp
Studioaufnahmen: Manfred Görz
Videoinstallation: 16mm Film & HD Video
(Film 1: 10 min, Film 2: 18 min)

Die Videoinstallation „Getting my name up there“ beleuchtet anhand von zwei Filmen, die im Abstand von zehn Jahren in New York entstanden sind, die Selbstreflexion und Überlebensstrategien von fünf Frauen in ihrer Rolle als Musikerinnen und ihre persönliche Entwicklung.

Die Künstlerinnen werden sowohl im Musikfilm „Fireflies“ (1999) als auch in „Getting my name up there“ (2010) mit Fragen nach ihren Visionen, Ruhm, Geld und Glück konfrontiert. Durch die Fragestellung werden die berufliche Traumrolle und die tatsächlich gelebte gesellschaftliche Positionierung im sozialökonomischen Kontext beleuchtet. Die Antworten und Lebenseinstellungen in den zwei Filmen weisen aufgrund der in den dazwischen liegenden Jahren gewonnenen Erfahrungswerten Diskrepanzen auf und beinhalten eine partielle Verlagerung der persönlichen Zielsetzungen.

Der Basisfilm „Fireflies“ beobachtet die musizierenden Frauen in ihren Proberäumen im New Yorker Underground und wurde als spielfilmartig wirkende Dokumentation gedreht. Nicht nur durch das Aufgreifen des Zitats der Sängerin Mollie King aus dem Erstlingswerk, knüpft „Getting my name up there“ an „Fireflies“ an, wobei jedoch eine andere Erzählmethode angewendet wurde. Die Kulisse wird im neueren Film ausgetauscht. An die Stelle der bewegten Handkamerabilder treten statische Kameraeinstellungen. Die musizierenden Frauen von damals werden zu Verweilenden in ihren Wohnungen, die allmählich in ihren Gedanken versinken.

Die Protagonistinnen beleben nunmehr filmische „Zeit-Bilder“(1), die an inszenierte Fotoaufnahmen erinnern. Musikinstrumente und Verstärker dienen der Referenz und hinterlegen die Frauen attributartig. Im Off vernimmt man die Reflexionen der Befragten, wobei die Audiozuspielung der Biografiefragmente zu einem Erzählstrom amalgamieren, der nie einer bestimmten Person zugeordnet werden kann. Zusätzlich provoziert der zu den Audioaufnahmen der Erzählenden verschobene Verlauf der Bilder das Entstehen einer narrativen Metaebene.

Während im Basisfilm die Visionen der einzelnen Charaktere dominieren, erhalten im späteren Film die Faktoren Zeit und Raum eine neue Bedeutung. John Cages Konzeption der Stille unter Verwendung des Zufalls liegen ebenso dem gewählten Bildaufbau und der Präsenz der Akteurinnen zugrunde, wie Samuel Becketts späte Arbeiten fürs Fernsehen, in denen einsame Figuren wartend, suchend, sich von Erinnerungen verfolgt in engen grauen Räumen verbarrikadieren. (2)

(1) „Das Zeit-Bild verhilft einer Zeitdynamik zum Ausdruck, die sich allein der nach innen gerichteten Kontemplation offenbart. Es dringt in eine Zeitlichkeit ein, die nicht den Sinnen zugänglich, sondern dem Denken vorbehalten ist.“ In: Kerstin Volland, „Zeitspieler. Inszenierungen des Temporalen bei Bergson, Deleuze und Lynch“. Wiesbaden 2009.
(2) Gaby Hartel, „That’s not moving, that’s moving.” Samuel Becketts Medienbilder. In: Michael Glasmeier [Hrsg.], Samuel Beckett. Bruce Nauman. Kunsthalle Wien, Wien 2000.
Dank an: Rosa Cibulka, Ferdinand Cibulka, Almut Mölk, Dave Spalding, Carola Dertnig, Philipp König, Wolfgang Popp, Ellen Huber, Manfred Görz, Margarethe Clausen, Bettina Henkel, Friedemann Derschmidt, Ludwig Löckinger, Mike Wolf, Richard Hilbert, Richard Reisenberger, Michael Welz, Bernd Hofbauer, Uschi Dietersdorfer, Ingeborg Wurzer, Harun Farocki
Maren Grimm Sasha Pirker Matthias Herrmann Julia Fiegl
Monika Fiegl Albert Fiegl Maria Balassa Patricia Fiegl
Andreas Haller Else Prünster Herbert Hörmann
Katharina Koch Fredi Themel